Übersetzt von Marcel Hasler
R.V.Nagaveni M.D.,M.S. Gründer, Ganga-Bibliothek
Die Ganga-Bibliothek ist nach meiner Grossmutter väterlicherseits Gangamma benannt, die nach der Wassergöttin Ganga benannt wurde. Grossmutter Gangamma war eine intelligente, liebende, offenherzige und grosszügige Frau.
Diese Seite gibt Einblicke in das überwundene Elend, gebrachten Opfer, harte Arbeit, Drang nach besserer Bildung, Herausforderungen, überwundenen Hindernissen und dem Kampf gegen Diskriminierung, die man zahlreichen Preisträgern zuschreiben könnte. Es zeigt auch, wie wichtig Schiffsprotokolle sind, auf denen man manchmal einen Preisträger findet. Egal wie fortgeschritten die Wissenschaft oder Technik sein wird, die Menschen werden sich immer Gott wenden.
Gangammas Vater, Anwalt Krishnamurthy, pilgerte 2,222 Meilen von der Ortschaft Kadaba in Karnataka in die Stadt Kaashi am heiligen Fluss Ganga, wo die drei Flüsse zusammenkommen. Seine Rückkehr wurde von der Geburt seines zweiten Kindes begleitet. Er nannte das Kind "Ganga".
Grossmutter Gangamma in 331, 15. Strasse, 2. Block, Jayanagara, Bengaluru 560011. Todestag: 10. April 1976 Foto: Dezember 1968
Grossmutter Gangamma. Von mir aufgenommenes Foto mit einer Kodak Kamera meines Vaters, R.V. Ramiah, einem wohltätigen Mann aus den USA.
Kinder und ältere Menschen sind meist stärker von Grippeepidemien betroffen als andere. Die Grippeepidemie von 1918 kostete aber auch das Leben gesunder junger Erwachsener. Während dieser Epidemie verstarben Gangammas Ehemann, Benkanniah, ein grossartiger Samskritha-Gelehrter und ihr wohltätiger Schwiegervater, Narayanappa, Oberhaupt einer wohltätigen Familie, innerhalb von nur 15 Tagen. Ihr gieriger, unrechtm&aml;ssiger Schwager, der sie diskriminierte, weil sie eine Frau war, nahm ihr ihren rechtmässigen Eigentumsanteil und beraubte sie damit ihrer Lebensgrundlage. Ihre zwei Kinder waren mein Vater, der dreijährige [Venkata] Ramiah, und seine jüngere Schwester. Zu dieser Zeit war Gangammas gutherziger Vater, Krishnamurthy, ein Anwalt, bereits verstorben. Auch hundert Jahre später hat sich am Verhalten indischer Männer gegenüber Frauen nichts verändert.
Auf dem Foto sieht man Gangamma zu Hause in der Garage. Sie liest Kannada Chandamama im warmen Schein der Sonne. Mein Vater R.V. Ramiah, Maschinenbauingenieur und ein gutherziger Mann, geboren in Raagimuddanahalli, Gubbi Talk im Distrikt Tumkuru, hat dieses Haus erbaut. Während seiner Zeit als Direktor von Small Scale Industries in Neu Delhi schickte ihn die Indische Regierung nach Bengaluru, wo er als Teil der Geschäftsleitung das Central Machine Tools Institute [jetzt Central Manufacturing Technology Institute] aufbauen sollte. Obwohl er das Institute aufbaute, verweigerte ihm die Indische Regierung den Posten als Institutsleiter. Darauf entschied er, zu seiner vorherigen Direktorenposition zurückzukehren und arbeitete in der Geschäftsstelle in Bengaluru. Er verstarb mit 54 Jahren sehr jung und war zu dieser Zeit Direktor des Small Industries Service Institute Rajajinagara in Bengaluru.
R.V. Ramiah, Maschinenbauingenieur, mit der Tasche mit 50 Rupien an Stelle der Goldmedaille, wie von ihm gewünscht. Todestag: 13. Februar 1969
Während seiner gesamten Ausbildung war Ramiah immer Klassenbester. Er gewann den Physics Cookes Preis. Er überprüfte auch immer die Testresultate, um sicher zu sein, dass er das beste Resultat erzielt hatte und dass niemand aus Versehen besser war als er und damit seine Spitzenposition übernahm. Nachdem er seinen Ingenieurstitel als Klassenbester erhielt, bat er den König, Maharaja Krishnaraja Odeyar, der die Urkunde übergab, um Bargeld an Stelle der Goldmedaille.
Ihre Hoheit Maharaja Nalwadi Krishnaraja Odeayr Bahadur IV und seine Braut Rana Prathap Kumari von Kathiawar, 1900. Maler: Raja Ravi Varma. Fotograf: Rupika Chawla. Quelle: Wikipedia
Bevor ich in die USA reiste, erzählte mir meine Grossmutter Sannamma folgende Geschichte. Ramiah war ein Fakultätsmitglied des Sri Jayachamarajendra Occupational Institute [jetzt Polytechnic] in Bengaluru. Die Indische Regierung vergab eine Stipendium für eine Graduiertenausbildung in den USA. Voraussetzung war ein Hochschulabschluss. Er reichte seine Bewerbung gemäss den Vorgaben an seinen Arbeitgeber ein, der diese an die Indische Regierung weiterleiten sollte, also über den korrekten Weg. Seine Vorgesetzten hatten jedoch Vorurteile ihm gegenüber, weil er ein Brahmane war, und leiteten seine Bewerbung nicht weiter. Gegenüber der Regierung logen sie, dass in ihrem Institut niemand einen Hochschulabschluss habe und sendeten ihnen stattdessen Bewerbungen von Angestellten, die nur ein Diplom vorweisen konnten.
Die meisten der Sanaathana Dharma [Hindu] Nobelpreisträger sind Brahmanen. Nicht wie Bhaaratha [Indien], diskriminieren wissenschaftlich fortgeschrittene Länder und die Nobelpreiskomitees die Brahmane nicht. Ähnliche Diskriminierungen gegen Bevölkerungsgruppen gibt es aber auf der ganzen Welt.
Der Vizekönig von Indien, Field Marshal Sir Archibal Percival Wavell, an seinem Schreibtisch in Delhi.
Nachdem er von den Lügen und seiner Benachteiligung erfuhr, schrieb Ramiah dem höchsten Offizier von Indien unter Britischer Herrschaft, Vizekönig Wavell, der darüm;ber entschied, wer das Stipendium erhielt, dass er einen Hochschulabschluss besass. Vizekönig Wavell lud ihn darauf zu einem Gespräch nach Delhi ein. Die Experten befragten ihn in Chemie. Er sagte, dass Chemie kein Pflichtfach für Schüler, die ein Ingenieursabschluss anstrebten, war. Er fügte aber an, dass er die Fragen beantworten würde, wenn sie ihm etwas Zeit gäben. Sie sagten, er solle um 4 Uhr am nächsten Tag wiederkommen. Am Folgetag beantwortete er sämtliche Chemiefragen und erhielt das Stipendium. Ramiah wollte, dass alle eine gute Bildung erhalten, auch Frauen.
US Navy, New York, 28. Dezember 1945, Protokoll Schiffsankünfte, Archiv der USA, Washington D.C.
US Navy, New York, 28. Dezember 1945, Passagierliste, Archiv der USA, Washington D.C.
Am 30. November 1945 reiste Ramiah als indischer Zivilist auf einem Schiff der US-Marine von Kalkutta in die USA, um ein zweijähriges Studium in Landmaschinen am Iowa State College zu absolvieren [jetzt Iowa State University]. Er schloss sein Studium nach eineinhalb Jahren ab. Ich fotografierte Grossmutter Gangamma mit einer Kodak Kamera, die er bei seiner Rückkehr mitbrachte.
Paul, ein Historiker in den Staatsarchiven der USA in Washington erklärte mir, dass, obwohl Indien nicht in den Zweiten Weltkrieg verwickelt war, die US-Truppen im benachbarten Burma [Myanmar] stationiert waren. Als der Krieg zu Ende war, blieben die Truppen in diesen Ländern, um zu helfen. Um wieder in die USA zu gelangen, brauchten Sie einen Schiffshafen. Kalkutta liegt nahe an der Grenze zu Burma. Die USA akzeptiere nur Immigranten aus Europa. Wäre das Liverpool, England, wäre es ein Passagierschiff gewesen, das in die USA fuhr. Erst viel später änderten die USA ihre Einreisebestimmungen und wählten die Immigranten aufgrund ihrer Fähigkeiten. Die wenigen Inder auf der Passagierliste sind alles junge Männer von denen wohl viele für ein Studium in die USA reisten.
Grosseltern mütterlicherseits T. Rama Rao und Sannamma. Sie sagte oft, "ein jeder sollte wohltätig sein."
Mein Ur-Ur-Grossvater Ashwathiah pilgerte zweimal 4,444 Meilen aus dem Dorf Thirumakoodalu, Kanrataka, nach Kaashi, um seine Nachkommenschaft zu sichern. Nanjundiah, die Tahsildar, war geboren und blieb ein Einzelkind. Najundiahs Schwiegersohn und -tochter, meine Grosseltern T. Rama Rao und Sannamma haben vieles erreicht. T. Rama Rao war ein Bauingenieur und unglaublich feinfühlig und geduldig. Da er den schwierigen Hulikere Tunnel erbaute, nannte man ihn auch "Tunnel Rama Rao". Zusammen mit Sir M. Vishesharayya erbaute er den Krishna Raja Sagara Damm und die angrenzenden Brindavan Gärten. Er war der Gründer des National Institute of Engineering in Mysuru. Sannamma war eine grossartige Frau, die einen grossen Haushalt führte und unzählige Verwandte und andere Menschen in ihrem Zuhause unterstützte. Sie verteilte auch Gratismahlzeiten an die Schüler des Maharaja Samskritha College. Sie kannte die Menschen in und auswendig. Sie sagte oft, "ein jeder sollte wohltätig sein." Diese Worte immer wieder zu hören war einer der Hauptgründe, die Ganga Bibliothek aufzubauen.
Ich habe viele Biographien von Nobelpreisträgern gelesen. Aus diesem Hobby entwickelte sich immer mehr eine unternehmerische Vision, der Ganga Bibliothek, von der die ganze Welt profitieren soll.
Foto des Gangas: Wikipedia
Der mächtige Fluss Ganga hat elf Zuflüsse, die wiederum ihre eigenen Zuflüsse, Strömungen und Quellen haben, von denen noch mehr Menschen profitieren können. Am Ende fliesst er ins Meer und erreicht somit die ganze Welt. Wissenschaftliche Entdeckungen und Friedensbewegungen, genau wie der Ganga, beginnen klein, folgen aber einem ähnlichen Muster.
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